HELIN Nähkurs produziert Schutzmasken für das nahgelegene Flüchtlingscamp

HELIN Nähkurs produziert Schutzmasken für das nahgelegene Flüchtlingscamp

Die erforderliche Genehmigung der Regierung endlich eingegangen und nun produziert der HELIN Nähkurs Schutzmasken, die kostenlos im nahgelegenen Flüchtlingscamp verteilt werden.

Auf freiwilliger Basis und unter strenger Berücksichtigung der „Social-Distancing“ Maßgaben, werden so viele Schutzmasken wie möglich hergestellt. Diese werden Hochtouren aus Stoff genäht, sie sind waschbar und wiederverwertbar. Sie entsprechen nicht medizinischen Standards aber können möglicherweise die gegenseitige Ansteckungsgefahr verringern.

Die Masken werden kostenlos an Bedürftige im Dorf verteilt und ins nahgelegene Sharya Flüchtlingscamp gespendet. Dort leben derzeitig 17.000 geflüchtete Jesiden in Zelten. Die hygienischen Bedingungen sind naturgemäß grenzwertig. 

Der Nähkurs ist neben der Schule ein fester Bestandteil der HELIN Projektarbeit in Kurdistan. Die Teilnehmer sind Großteils Mütter der Schüler, allesamt geflüchtete aus der Schingal Region. Sie erhalten eine Ausbildung im Nähen, mit dem Ziel, ihre Perspektive langfristig ein wenig zu verbessern. In diesen Zeiten wollen sie etwas zurückgeben. Unter der Leitung der Lehrerin Hana haben sie sich jetzt auf die Herstellung von Mundschutz umgestellt.

Seit nunmehr drei Wochen ist der klassische Schulbetrieb im HELIN Bildungszentrum auf unbestimmte Zeit geschlossen. Wir rechnen nicht damit, dass der Zustand sich noch vor der Sommerpause ändern wird.

Im Irak liegt die Verbreitung des Corona Virus zwar nach offiziellen Angaben bei nur knapp 2.000 registrierten Fällen, aber viele Stimmen sprechen von einer Vielzahl dessen.

Die Bedingungen sind nicht günstig. Das benachbarte Iran gilt als eines der ersten Länder in denen sich das Virus im Februar stark ausgebreitet hat. Das irakische Gesundheitssystem ist weniger gut vorbereitet und in den Flüchtlingslagern leben so viele Menschen auf engsten Raum zusammen, dass man sich nicht ausmalen mag, was passiert, wenn Corona dort Einzug erhält. Die Menschen dort können weder Abstands- oder Hygieneregeln einhalten noch Zuhause bleiben, weil sie gar kein Zuhause haben. 

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