HELIN-GREENTENTs: Gewächshäuser zur Selbstversorgung geflüchteter Jesiden im Nord-Irak

HELIN-GREENTENTs: Gewächshäuser zur Selbstversorgung geflüchteter Jesiden im Nord-Irak

In der Nähe des HELIN-EDUCATION-CENTER betreiben wir mehrere große Gewächshäuser. Diese werden zur Ausbildung der Schulkinder eingesetzt und bedürftigen geflüchteten Familien im Dorf  Sina zur eigenverantwortlichen Nutzung zur Verfügung gestellt.

Das HELIN-LAB zur Ausbildung der Schulkinder

Das erste Gewächshaus wird als „HELIN-LAB“ von unserer Grundschule selbst betrieben. Hier lernen die Schulkinder Fertigkeiten des landwirtschaftlichen Anbaus und werden dabei ermutigt, auch zu experimentieren. Neben den in der Region üblichen Gurken und Kartoffeln werden „neue“ Obst- und Gemüsesorten, wie Tomaten, Paprika und Auberginen angebau, sowie unterschiedliche Kräuter und Gebrauchspflanzen. Die Ernte wird gemeinsam eingeholt und anschließend gekocht, eingelegt oder anderswertig weiterverarbeitet.

Gewächshäuser für bedürftige Familien

Drei weitere Gewächshäuser werden jeweils besonders bedürftigen Familien aus dem Dorf Sina zur eigenverantwortlichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, den Familien Eigenversorgung zu ermöglichen und gleichzeitig eine Gelegenheit zu bieten, mit den Überhängen etwas Geld zu verdienen. Auf diese Weise können sie sich langsam ein kleines eigenes Geschäft aufbauen.

Warum?

In der hügeligen Region des Nord-Irak sind Menschen angesiedelt, die vor der Terrorherrschaft des Islamischen Staates fliehen mussten. Sie leben in kleinen, ehemals verlassenen Dörfern, jenseits der Flüchtlingscamps. Dort sind sie ganz auf sich selbst gestellt. Sie haben weder Zugang zu finanziellen Hilfen der Regierung noch zu Nahrungsprogrammen der Gesundheitsorganisationen.

Vor ihrer Flucht waren sie als Bauern mit der Landwirtschaft beschäftigt. Dort wo sie heute leben, gibt es jedoch kaum geeignetes Ackerland. Karge Böden machen den Menschen zu schaffen, sie kämpfen mit sehr heißen Sommern und zunehmend mit harten Wintern. Unter diesen Bedingungen ist Landwirtschaft alles andere als einfach. Gewächshäuser können da ein bisschen helfen.

Unser Angebot an Geflüchtete: Das Starterpaket für die selbstbestimmte Zukunft:

Jedes Gewächshaus wird mit Bewässerunssystem, Gartenwerkzeug wowie Saatgut für regional übliche und vitaminreiche Gemüse und Dünger für die erste Saison übergeben. Dazu kommt die kostenlose Nutzung des Gemeinschaftseigentums, wie einen Stromgenerator und ein kleiner Traktor.

Kosten für regionalspezifisches Know-How und laufende Kosten für das erste Jahr werden von dem Verein übernommen. Ebenso Zugang zu Strom und Wasser und die Einbindung des landwirtschaftlichen Instituts der Universität Dohuk.

Die Vorteile liegen auf der Hand..

  • …eine Jahreszeitenunabhängige Selbstversorgung der Menschen mit vitaminreichen Nahrungsmitteln ermöglicht. Aus den Erträgen eines einzelnen Gewächshauses kann sich eine 10-12 köpfige Familie ernähren.
  • …den traumatisierten Menschen eine Aufgabe im täglichem Leben angeboten, inklusiv Wiedereinstieg in ihr bekanntes Betätigungsfeld.
  • …die erwachsene Dorfbevölkerung reaktiviert. Interessierte Menschen finden eine Gelegenheit, nicht genutzte Kompetenzen gewinnbringend einzusetzen.
  • …ein weiteres Bildungsprojekt realisiert, in dem die Schüler sich in Eigenregie mit dem Anbau von landwirtschaftlichen Erzeugnissen beschäftigen. 
  • …den Menschen eine Möglichkeit geboten die geerntete Ware zu verkaufen und mit den Überschüssen zu wirtschaften. Sie erhalten eine neue Einnahmequelle
  • …ein menschenwürdiges Leben ermöglicht, integriert in die neue Kurdische Heimat oder – mit Hilfe der erwirtschafteten Gewinne, wieder in ihre angestammten Gebiete zurückzukehren.

 

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