Ziel: Sicherheit und Geborgenheit für geflüchtete Kinder im Exil

Ziel: Sicherheit und Geborgenheit für geflüchtete Kinder im Exil

Den geflüchteten und traumatisierten Kindern sollen während ihrer Exilzeit im eigenen Land eine überschaubare kleine Nische von Sicherheit und Geborgenheit geschaffen und ihnen darin Schulunterricht ermöglicht werden.

Wenn die Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen, wachsen ihre Chancen, später in ihrem eigenen Land, dem Irak, Arbeit zu finden und sich vor Ort eine eigene Existenz aufzubauen. Wir wollen die äußeren Möglichkeiten dazu schaffen. Wir wollen Lebensbedingungen verbessern und helfen, dass entwurzelte Menschen in ihrem eigenen Land wieder eine Perspektive sehen können und nicht an Migration denken müssen.

Geflüchtete Kinder bei der Projektarbeit im Hof des Schulgebäudes

 

Erste Schritte mit Zuversicht

Im ersten Schritt wurden 100 Kinder eingeschult, die seit ihrer Flucht vor einigen Jahren vor sich hinvegetieren. Sie erhalten das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, eine Grundbildung und finden neuen Lebensinhalt mit Freude. Nebenbei werden auch die Frauen des Ortes darin unterstützt, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Von Anfang an erhalten fünf erwachsene Menschen dauerhaft einen Job. Auch sie haben durch das Projekt neuen Lebensinhalt, neue Aufgaben und wieder eine Perspektive. Mit ihrem Einkommen können sie die Existenz ihrer Familien sichern. Mit der Schule hat das Dorf einen kulturellen Mittelpunkt bekommen, aus dem sich weiteres entwickeln wird.

 

Schüler sind großteils geflüchtete Jesiden

Jesidische Kinder, die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten entstammen besuchen die Schule. Diese waren vor dem Terrorregime des Islamischen Staats (IS) aus ihrer Heimat – der Shingal-Region –  in den kurdischen Teil des Iraks geflüchtet. Nur knapp waren sie dem Genozid entkommen, dem viele ihrer Verwandten und bekannten zum Opfer wurden. Nun sind sie Binnenflüchtlinge (IDP) im eigenen Land.

In den großen kurdischen Flüchtlingscamps fanden sie keinen Platz. Sie leben deshalb in dem vergessenen Dorf in der Nähe des Tigris, unter Zeltplanen, in Rohbauten oder unter einer Brücke.

Jedes einzelne Kind hat unvorstellbares Leid erlebt und gesehen. Viele haben heute nichts außer ihrer Traumata. Sie sind allein, ihre Familien wurden verschleppt oder ermordet. Die Eltern – unter ihnen zahlreiche alleinstehende Frauen – sind teilweise zu traumatisiert, um sich angemessen um ihre Kinder kümmern zu können. Auch Jahre später gibt es noch vermisste oder entführte Verwandte, über die sich die Menschen Sorgen machen.