Unsere Vision ist es, echte Chancen zu schaffen – durch Bildung, Selbstermächtigung und die Stärkung der Stimmen derer, die gehört werden müssen.
HAND FÜR HAND verfolgt das Ziel, geflüchteten und benachteiligten Menschen aus Minderheitengesellschaften nicht nur kurzfristige Hilfe zu bieten, sondern in ihren Heimatländern langfristige Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben zu schaffen. In Deutschland leistet der Verein zudem aktive Integrationshilfe für Geflüchtete. Er erleichtert Neuanfänge und eröffnet neue persönliche, berufliche und soziale Perspektiven.
Unser Fokus richtet sich auf geflüchtete Kinder, Jugendliche und Frauen, insbesondere auf jesidischen Binnengeflüchtete im Nord-Irak, die vor dem Islamischen Staat fliehen mussten und seitdem ohne wesentliche Betreuung in abgelegenen Dörfern oder in Flüchtlingslagern untergekommen sind. Neben den Jesiden richten wir unsere Arbeit auch an andere Minderheitengesellschaften in der Region um das Zusammenleben in schwierigen Bedingungen zu erleichtern.
Unser Ansatz: Bildung, Empowerment und Eine Stimme für Minderheiten
Unser Ansatz basiert auf den drei Säulen BILDUNG (Education), BEFÄHIGUNG (Empowerment) und eine STIMME FÜR MINDERHEITEN (Voices), die miteinander verzahnt sind, um Menschen zu befähigen, ihre Zukunft aktiv zu gestalten und in einer oft überhörten Welt eine Stimme zu finden.
EDUCATION – Bildung als Schlüssel zur Selbstbestimmung
Im HELIN-Bildungszentrum in Sina im kurdischen Nordirak kommen unsere Bildungsinitiativen zusammen. Hier erhalten geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene nicht nur Unterricht, sondern auch Gemeinschaft, Hoffnung und neue Perspektiven. Neben der Grundschule bieten wir Alphabetisierungs-, Handwerks- und betriebswirtschaftliche Schulungen sowie kreative Projekte in Kunst und Musik. Diese Bildungsangebote stärken das Selbstbewusstsein und geben den Menschen das Rüstzeug, ihre Träume zu verwirklichen. Darüber hinaus bieten wir praxisorientierte Programme wie Hygieneschulungen, ärztliche Sprechstunden oder Projekte zur Müllentsorgung, die den Alltag der Menschen direkt verbessern.
EMPOWERMENT – Gemeinsam Perspektiven schaffen durch Hilfe zur Selbsthilfe
Empowerment bedeutet für uns, Menschen in die Lage zu versetzen, ihr Leben eigenständig zu gestalten. In den Starthilfe-Projekten wie den HELIN-GREENTENTs, in denen geflüchtete Familien Gemüse in Gewächshäusern anbauen, ermöglichen wir Selbstversorgung und den Aufbau von kleiner unternehmerischer Tätigkeit, mit den diese Familien zusätzlich ein Einkommen erzielen. Zudem bieten wir Starthilfe für Kleinstunternehmen, etwa durch betriebswirtschaftliche Schulungen und Startkapital. So könnten in der Region bereits erfolgreich Geschäfte aufgebaut werden – neben den Gewächshäusern, ein Ladengeschäft im Flüchtlingslager oder ein Catering-Kiosk in der Shingal-Region.
VOICES – Minderheiten eine Stimme geben
Mit dem Bereich VOICES bieten wir Minderheiten eine Plattform, auf der sie sich äussern können. Ziel ist es, in der Shingal-Region und in Mossul im Nordirak einen Radiosender „von Minderheiten für Minderheiten“ zu etablieren.
Im Rahmen einer Ausbildung zum Radiojournalisten lernen die Teilnehmer in der ersten Phase ihre Geschichten und Anliegen professionell zu erzählen. Durch diese Ausbildung wird ihre Fähigkeit gestärkt, gesellschaftliche Themen auf eine breite, hörbare Weise zu teilen und somit Veränderungen anzustoßen. Während der Ausbildung entstehen mehrere Podcast-Serien zu gesellschaftlich relevanten Themen.
Mit engagierten Absolventen dieser Ausbildung wird im nächsten Schritt ein Internet-Radiosender aufgebaut, der sich anschließend im 3 Schritt zum FM Sender entwickelt. Dieser Sender – so ist die Idee – kann eine Brücke sein, nicht nur zwischen den Minderheitengesellschaften in der Region, sondern auch zu ihrer Diaspora im Ausland.
Nach vorne blickend gibt es ergänzende Projektideen, über die es sich lohnt nachzudenken und ggf. zu verwirklichen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Wir dürfen gespannt sein!
Unsere Arbeitsweise – Nachhaltig, direkt und partizipativ
Die Projekte von HAND FÜR HAND werden grundsätzlich durch private Spenden finanziert. Wir arbeiten eng mit der betroffenen Bevölkerung vor Ort zusammen, um nachhaltig und wirkungsvoll Hilfe zu leisten. Für einzelne Projekte bemühen wir uns um eine zusätzliche Förderung durch BMZ oder andere Träger, denn nur so lassen diese sich realisieren. Mit einem geringen Verwaltungskostenanteil können wir sicherstellen, dass jeder Euro direkt in die Hilfe fließt.