Der Iranische Autor Behzad Karim Khani liest bei HAND FÜR HAND aus seinem gelungenen Debütroman „Hund Wolf Schakal“.
Die persönliche Geschichte von Behzad Karim Khanis klingt wie ein Märchen, ist jedoch gelebte Realität. Im Jahr 1986 musste der damals neunjährige Behzad zusammen mit seinen Eltern aus Teheran fliehen. Er wuchs im Ruhrgebiet auf, geriet zunächst auf die schiefe Bahn, machte dann aber das Abitur und studierte Medienwissenschaften. Im Anschluss zog er nach Berlin, ließ sich in Kreuzberg nieder, wo er eine Szene-Bar eröffnete und begann zu schreiben.
Als Schriftsteller gelingt ihm nun dieser sehr gute Berlin-Roman, über den sich die Literaturkritik und Berlin-Neuköllns Kleinkriminelle einig sind: Es ist ein gelungener Einblick in eine für viele unbekannte Welt, die in der Nachbarschaft real existiert. „Das ist mit das Beste, was ich überhaupt gelesen habe …Herzzerreißend!“, schwärmt Elke Heidenreich auf dem Literaturfest lit.Cologne 2023.
Der Roman handelt von den Brüdern Nima und Saam, die nach der Hinrichtung ihrer Mutter, mit ihrem Vater aus dem Iran der Mullahs nach Neukölln fliehen. Während ihr Vater als Taxifahrer seinen Lebensunterhalt verdient, entwickeln sich die beiden Söhne in unterschiedliche Richtungen. Saam verschafft sich mit Gewalt und Straftaten Respekt unter den Araber-Gangs und ermöglicht gleichzeitig Nima ein komfortables Leben ohne Kriminalität. Doch dieses Leben ändert sich schlagartig, als Saam zu weit geht…
Der Text wirkt sehr authentisch, fast so, als würde einem jemand erzählen, was er gerade beobachtet. Der Roman erzählt schnell, spannend und energiegeladen von einer fremdartig wirkenden Verbrecherwelt, die in Wirklichkeit ganz nah, genau genommen nebenan, existiert.