Acht Jahre nach der Flucht setzen binnengeflüchtete Jesiden wieder eigene Saat

Acht Jahre nach der Flucht setzen binnengeflüchtete Jesiden wieder eigene Saat

Die erste Saat ist gesetzt und zarte Sprossen sind bereits sichtbar. Gesetzt und gepflegt werden sie von jesidischen Bauern, die genau acht Jahre zuvor auf brutalste Weise aus ihrer Heimat im Shingal-Gebirge vertrieben wurden. Seitdem leben sie als binnengeflüchtete (IDP) in diesem abgelegenen Dorf im Nord-Irak ohne eigenes Land, ohne Geld und ohne externe Unterstützung.

Mit dem Pilotprojekt HELIN-GREENTENTS  möchte HAND FÜR HAND diese Situation verbessern. In der Nähe des HELIN EDUCATION CENTER wurden vier große Gewächshäuser (50 x 10m) wiederhergestellt, in Betrieb genommen und den geflüchteten Menschen zur Verfügung gestellt. 

Das erste Gewächshaus wird als „HELIN-LAB“ von der Grundschule des Vereins selbst betrieben. Hier lernen die Schulkinder Fertigkeiten des landwirtschaftlichen Anbaus und werden dabei auch ermutigt zu experimentieren. Neben der in der Region üblichen Gurken und Kartoffeln werden „neue“ Obst- und Gemüsesorten, wie Tomaten, Paprika und Auberginen sowie unterschiedliche Kräuter und Gebrauchspflanzen angebaut. Die Ernte – so ist der Gedanke – wird gemeinsam gekocht, eingelegt oder anderswertig weiterverarbeitet.

Drei weitere Gewächshäuser werden jeweils besonders bedürftigen Familien aus dem Dorf Sina zur eigenverantwortlichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, diesen Familien Eigenversorgung zu ermöglichen und gleichzeitig eine Gelegenheit zu bieten, mit den Überhängen etwas Geld zu verdienen. Auf diese Weise können sie sich langsam ein kleines eigenes Geschäft aufbauen.

HAND FÜR HAND stellt die Zelte mit Intrastruktur sowie jeweils ein Starterpaket mit Werkzeug, Saatgut und Düngemittel für die erste Saison bereit.

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