Nach einer letztendlich sechswöchigen Reise nach Kurdistan ist der Container mit gespendeter Ausstattung in der Schule eingetroffen. Der LKW wurde sofort entladen und die Ausstattung auf die verschiedenen Räume verteilt. Zehn Stunden später war die Schule einsatzbereit.
Die abenteuerliche Fahrt der Ausstattung führte zunächst in einem 40´ Container über Land von Berlin nach Hamburg. Dort wurde sie auf ein Schiff verladen und über das Mittelmeer bis in den türkischen Hafen Mersin transportiert. In Mersin wurde die Ladung auf einen Sattelschlepper umgeladen, mit dem es entlang der türkisch/syrischen Grenze zur irakischen Grenze und schließlich in die Region Dohuk weiterging.
Am frühen Morgen tauchte das Fahrzeug schließlich auf dem Feldweg am Rande des Dorfes auf. Langsam fuhr es die Strasse entlang und kam direkt vor der Schule zum Stehen. Ein unglaubliches Gefühl. Solch ein großes Gefährt ist gewiss ein seltener Anblick in dem Dorf, wenn überhaupt je mal Vergleichbares gesehen wurde.
Die Reise war eine heikle Mission. Neben den offenbar üblichen Herausforderungen, die mit Transporten in Krisengebiete verbunden sind, führte die Route genau durch die Region, die sich in den Tagen zur neuen Frontlinie im Syrienkonflikt entwickelte. Es ist dem unermüdlichen Einsatz und der langjährigen Erfahrung unserer Freunde von DHL, Annekatrin Jakobs und Evelyn Weiskopf-Marx in Deutschland (DHL DE) und insbesondere Mahdi Abdullah (DHL IQ) in Erbil zu verdanken, dass alles letztendlich reibungslos verlief.
Sofort wurde ausgeladen und die Möbel auf die verschiedenen Räume verteilt, Regale aufgebaut, Tafeln angebracht, das Büro eingerichtet und der Herd angeschlossen. Am Abend war die Schule bereits einsatzbereit. Während des nächtlichen Stromausfalls brachten die Nachbarn Öllampen, Tee und ein köstliches Abendessen.